Generation Leben - Mehrgenerationenwohnen
auf einem ehemaligen Kasernengelände
Daten + Fakten
Jahr:
2018
Lage:
BF11 | Chornichonstrasse | Siebenpfeiferallee | Landau
Gelände der ehemaligen französischen Kaserne "Estienne et Foche"
Art:
Architekturwettbewerb
Typologie:
Wohnbebauung
Mehrfamilienhäuser
Status:
abgeschlosssen
Grundstück: 7.019 qm
BRI: 60.500 cbm
Wohnfläche: 7.560 qm
Auszeichnung:
3.Platz beim Wettbewerb
Die Quartiersbebauung an der Siebenpfeiffer-Allee sieht in der Typologie eine urbane dreigeschossige Blockrandbebauung mit Staffelgeschoss vor. An der Westseite des Baufeldes über die Victor–Weiß-Straße sowie vom östlichen Grundstücksareal her an der Richard- Joseph -Straße zeigt sich die Baustruktur partiell geöffnet und somit durchlässig zum begrünten Innenhof. An der Cornichonstraße wird die bestehende Straßenrandbebauung erhalten; der angrenzende Neubaukörper mit Abstand zum Bestandsbau arrondiert den dortigen Straßenraum bis zur Einmündung in die Richard-Joseph-Straße.
WISSENSWERT:
Chornichonstrasse übersetzt
aus dem Französischen bedeutet
"Gürkchenstraße"
Gestaltung der Freiräume
Die Gestaltung der Freiräume fördert das sozialverträgliche Wohnen und den gemeinsamen Aufenthalt durch die Planung eines zentral gelegenen Bouleplatzes, der mit einem Baum-Carré bepflanzt wird. Das Sonnendeck mit Kinderspielplatz (Sandspielplatz ) und seinen vielfältigen Ruhezonen bildet „die Mitte“ des gemeinschaftlichen Gartens, den sozialen Treffpunkt im Quartier ab. Die Freibereiche und Grünflächen mit hoher Aufenthaltsqualität sind durch direkte Wegeführung mit allen Treppenhäusern der Gebäudetrakte verknüpft. Der innere Quartiersplatz ist durch Öffnung des Blockrandes an der Südostecke über eine Wegeverbindung auch vom öffentlichen Raum barrierefrei erreichbar.
Soziale Kriterien
Die vorliegende Planung ergibt für das gesamte Baufeld (Neubau einschließlich Bestand) eine Wohnfläche von ca. 7.560 m², die sich auf insgesamt 105 Wohneinheiten verteilt und wie folgt gliedert: Auf 80 % der entstehenden Geschossfläche sind sozial geförderte Mietwohnungen geplant; das entspricht 84 WE. Die kostengünstigen Wohnungen verteilen sich paritätisch auf künftige Mieter innerhalb der engen EK-Grenzen und einen Nutzerkreis, der diese Grenze um nicht mehr als 60 % übersteigt. Die restlichen 20 % der gesamten Geschossfläche bzw. 21 Wohneinheiten entfallen auf frei finanzierte Wohnungen. Das Bebauungs-konzept sieht sowohl im Bestandsgebäude 101 als auch im Neubaublock an der Siebenpfeiffer-Allee jeweils Flächen zur gemeinschaftlichen Nutzung durch die Hausgemeinschaft vor.
Innovation - Image
Gestaltprägend für die Blockbebauung sind die gegliederten, freigestellten Blockecken (Zäsur durch Unterbrechung der Attikazone) sowie das abgestaffelte Dachgeschoss. Die Fassadeneinteilung zeigt eine Rhythmisierung mittels zurückspringender Loggien, Fensterelementen in gebietstypischen Hochformaten sowie filigrane Brüstungselemente (Metallstabgeländer).
Das Farb- und Materialkonzept zeigt einen Mix aus feinkörnigen Putzfassaden, warmtönigen Holztafelelementen sowie partiellen Sichtbetonelementen in abgestuften Farbreihen gemäß Gestaltungshandbuch; im DG in Südausrichtung integrierte PV-Tafelelemente in gebietstypischer Farbgebung des Quartiers.
Nachhaltigkeit
Die Neubauten sollen komplett über alle Obergeschosse in Holzbauweise erstellt werden; lediglich Fluchtwege und Treppen-häuser und UG werden kon-ventionell in Beton ausgeführt. Dieses Konzept berücksichtigt ökologische Belange durch effizienten Ressourcen-verbrauch, positive Energie-bilanz und die hohe Recycling-fähigkeit des Baustoffs Holz.
Wohnungsmix
Im Sinne einer adäquaten und verträglichen sozialen Durchmischung wurde bei der Neubebauung auf eine blockweise Zuordnung von Wohnungen für bestimmte Nutzergruppen verzichtet.
Hieraus folgt eine konsequente Verteilung sämtlicher Wohnungstypen über alle Geschossebenen. Die überwiegend geschossweise Verteilung zielt darauf ab ,eine sehr differenzierte Wohnungsausrichtung für die Sozialwohnungen betreffend die Lage mit Ausblick, Besonnungsmöglichkeiten und Orientierung im Quartier zu sichern , welche eine ausgewogene Mischung unterschiedlicher Nutzergruppen in allen Gebäudetrakten ermöglicht.
Lediglich im Bestandsgebäude werden alle Einheiten als kostengünstige Wohnungen mit Mietpreisbindung angeboten. Bei den Wohnungen, die Nutzern innerhalb der engen EK-Grenzen angeboten werden, soll für eine 25-jährige Bindung adaptiert werden.