Ein Flachdach ist heutzutage mehr als eine reine Funktionsfläche eines Gebäudes. In der modernen Architektur kommt das Stilmittel der klaren Form gerne zur Anwendung.
Ein Flachdach ist heutzutage mehr als eine reine Funktionsfläche
Der „Bauhausstil“ ist ein bekanntes Synonym für die Klarheit des Bauens. Dies stellt bei weitem kein Widerspruch zu einer vielfältigen Nutzungsmöglichkeit eines flachgeneigten Daches da.
Wie wäre es, das Dach zusätzlich als Dachterrasse zu nutzen?
Oder doch eine Photovoltaikanlage darauf zu installieren?
Oder vielleicht doch lieber ein schöner begrünter Dachgarten?
Und somit sind wir auch schon bei dem eigentlichen Thema des Blogs angelangt, wo wir die Frage näher betrachten möchten:
Ist es möglich ein Flachdach zu begrünen bzw. macht es überhaupt Sinn?
Eine Dachbegrünung bietet in der heutigen Zeit eine Vielzahl von Vorteilen gegenüber einer üblichen Kiesschicht bei Flachdächern. Diese Vorteile haben wir für Sie hier zusammengefasst:
Vorteile von begrünten Dächern
Einsparung von Energiekosten, durch verbesserte Wärmedämmung im Winter und Sommer
Sommerlicher Wärmeschutz, aufgrund der Speicherfähigkeit von Wasser, dadurch wirkt das Dach wie ein natürlicher Hitzeschutz (Klimaanlage)
Verbesserter Schallschutz durch die Vegetation, die eine bessere Schallabsorption ermöglicht als eine Kiesbedachung.
Schadstoffe und Feinstaub werden durch die Pflanzen besser aus der Luft gefiltert.
Temperaturunterschiede des Daches durch Wettereinflüsse werden geringgehalten. Das gespeicherte Wasser ermöglicht eine zusätzliche Kühlung und Luftbefeuchtung durch Verdunsten.
Bei Starkregen wird das Wasser zurückgehalten bzw. zeitverzögert abgeleitet.
Das Wohnumfeld wird für die Menschen verbessert
Ein begrüntes Dach bringt in unsere urbanisierte Umgebung ein Stückchen Natur zurück und sieht zudem noch schön aus und wertet zusätzlich das Gebäude auf. Eine begrünte Dachfläche bietet einen natürlichen Schutz vor Hitze und Kälte. Im Sommer sorgt sie dafür, dass sich das Gebäude nicht so schnell erhitzt und im Winter, dass es nicht so schnell die Wärme abgibt.
Natürliche Klimaverbesserung durch ein begrüntes Dach
Durch diese natürliche Klimaverbesserung eines Gründaches, werden die Energiekosten, die für eine Heizung oder Klimaanlage nötig wären, reduziert und dadurch Kosten und CO2 eingespart. Ergänzend zu dieser Einsparung, binden die Pflanzen das Kohlenstoffdioxid (CO2) in der Umwelt zusätzlich.
Die verschiedenen Arten von Dachbegrünung.
Verschiedene Tiergruppen erhalten durch diese Gründächer neue Lebensräume, die in der heutigen urbanen Umgebung dringend erforderlich sind, um unser Ökosystem zu schützen. Die Dachbegrünung ist ein einfaches und probates Mittel, um das Stadtklima positiv zu beeinflussen.
Man unterscheidet die begrünten Dächer in zwei Hauptgruppen: Die extensive und die intensive Dachbegrünung.
„Die Extensive“
Diese ist mit verhältnismäßig wenig Aufwand zu betreiben. Nur am Anfang benötigt diese extensive Begrünung eine regelmäßige Bewässerung, bis die Pflanzen angewachsen sind. Danach ist die Pflege mit 1-2-mal jährlich erledigt. Der Pflegeaufwand ist um ein Vielfaches geringer als bei intensiv begrünten Dächern. Weshalb sich die extensive optimal für Flachdächer bei Einfamilienhäusern anbietet. Immer häufiger schreiben auch neue Bebauungspläne von Städten und Gemeinden, aufgrund der Wasserrückhaltung extensive Flachdächer vor.
Die Statik muss für das zusätzliche Gewicht ausgelegt sein, da durch den zusätzlichen notwendigen Aufbau (Substratschicht, Pflanzen) und des Wasserspeichervermögens, eine höhere Last auf dem Dach lastet.
Für den exakten Dachaufbau und Pflanzenwahl, sollte immer eine Fachfirma beauftragt werden.
„Die Intensive“
Hier ist im Vergleich zur Extensive ein deutlich höher Pflegeaufwand nötig.
Vorteil - Durch die intensive Begrünung kann auch ein Dachgarten angelegt und genutzt werden.
Die Substratschicht ist hier deutlich höher als bei einer extensiven Begrünung und dadurch sind die Eigenschaften der Kühlung im Sommer besser. Die Pflanzen von intensiven Dächern benötigen regelmäßige Pflege und Bewässerung. Auch die Kosten in der Anschaffung sind höher als bei der anderen Variante. Hier sollte man die Bedürfnisse und Wünsche mit dem Kosten-Nutzen-Verhältnis abwägen. Auch die Lasten sind höher und müssten in der Statik berücksichtig werden.
Nachteile von begrünten Dächern
Bei den Nachteilen gibt es eigentlich nur zwei Punkte zu nennen. Das sind zum einen, die höheren Kosten bei der Anschaffung im Vergleich zur Kiesbedachung. Und zum anderen, ist der Pfegeaufwand für die Pflanzen / Rasen besonders bei einer extensiver Begrünung hoch.
Fazit
Ja, es ist möglich eine Dachfläche zu begrünen und es ist zugleich eine hervorragende Ergänzung bei energieeffizienten Häusern. Da diese merklich zu einem besseren Stadtklima beiträgt, CO2 bindet und die Lebensräume der Tiere erweitert. Wenn man die Mehrkosten und den zusätzlichen Pflegeaufwand nicht scheut, spricht nichts gegen eine begrünte Dachfläche
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Disclaimer:
Diese Tipps sind aus unserer langjährigen Erfahrung als Architekten entstanden, sie haben keinen Anspruch auf Vollständigkeit und keine Garantie auf Erfolg.
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